Die Adam-Schall-Gesellschaft wurde am 28. April 1981 in Aachen gegründet.
Bereits zwei Jahre zuvor, im Jahr 1979, kamen die ersten chinesischen Wissenschaftler an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (kurz RWTH) in Aachen,
um dort zu studieren. Der Hintergrund dieser Auslandsaufenthalte war die Öffnungspolitik, die in der Volksrepublik unter Deng Xiaoping gerade begonnen hatte und ihm Rahmen dessen China seine intellektuelle Elite zum Auslandsaufenthalt in den Westen schickte; als einziges kommunistisches Land.
Die späteren Gründungsmitglieder -allesamt Chinaenthusiasten bzw. Chinakenner- erkannten zu dem Zeitpunkt die große Notwendigkeit, den zunächst isoliert lebenden Wissenschaftlern zu helfen und sie im Alltag auf vielseitige Weise zu unterstützen und zu integrieren. Daraus entwickelte sich die Chance für Aachen und die Aachener, auch die chinesische Kultur und Mentalität besser kennenzulernen, indem sie ihnen „eine Heimat auf Zeit zu gaben“.
Da die Anzahl der Studierenden in den Folgejahren weiter anstieg, schien eine Vereinsgründung zur besseren Organisation und Betreuung der Chinesen richtig und sinnvoll. Nach vielen Vorarbeiten, u.a. musste ein Name für die Gesellschaft gefunden werden, konnte der Verein am 28. April 1981 offiziell gegründet werden und wurde am 20. Oktober gleiches Jahres ins Vereinsregister eingetragen.
Das Ziel war es, auch über Aachen hinaus ein flächendeckendes Netzwerk in wichtigen Universitätsstädten aufzubauen, um den Chinesen/-innen die Integration in Deutschland zu erleichtern, indem sie sie mit deutschen Familien bekannt machte und ihnen Deutschland näher brachte. Die Förderung der deutsch-chinesischen Freundschaft und ein gegenseitiger Kulturaustausch waren und sind die Hauptanliegen. Dafür wurde im Mai 1982 in München der erste Ortsverein gegründet; im September 1982 folgte Aachen sowie in den Folgejahren Karlsruhe, Köln und Frankfurt.
Durch die gewaltige Entwicklung Chinas in den letzten Jahrzehnten hat sich auch der soziale und finanzielle Hintergrund der chinesischen Studierenden geändert. Doch auch wenn die Bedürfnisse heute andere sind, unsere Maxime, den Chinesen in Deutschland eine Heimat auf Zeit zu geben, ist nach wie vor unverändert.
(Text: angelehnt aus der Festschrift zum 30-jährigen Jubiläum der ASG)
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